Hafenstadt im Wandel: Split an der Adria

By Küstenpatent Porec,

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Hafenstadt im Wandel: Split an der Adria

Kein Gewässer ist einem aus alten Sagen und Legenden wohl mehr bekannt als die Adria. Das kristallklare Wasser hat etwas Mystisches an sich und zieht seit jeher Menschen in seinen Bann. Da ist es kein Wunder, dass Küstenorte in Kroatien ein beliebtes Ziel von Touristen aus aller Welt sind. So auch die kroatische Stadt Split, deren besondere nautische Geschichte bis heute Nachklang findet. Heute ist Split die größte und wahrscheinlich wichtigste Stadt in Dalmatien. Doch seit den Zeiten des römischen Gründervaters Diokletian erlebte die Stadt am Mittelmeer turbulente Zeiten und viele Herrscherwechsel. Dabei war sie häufig Gegenstand von Machtkämpfen zwischen Österreich, Ungarn, Venedig oder Frankreich.

 

Split und das Römische Reich
Vor langer Zeit ließ sich der römische Kaiser Diokletian einen prächtigen Palast zwischen dem Kanal von Split und der Kastela-Bucht erbauen. Aus dem Palast entwickelte sich später die Stadt selbst und wuchs von da an immer mehr an. Nach und nach etablierte die Bevölkerung Splits Hochschulen und Akademien und weitete die Stadtmauern aus. Schnell wurde sie unter Gelehrten, Künstlern und Regierenden zu einem beliebten Ort. Direkt am Palast befindet sich auch ein Hafen. Vor dieser beeindruckenden Kulisse schlendert man doch gerne über die Promenade und bewundert das, was von der historischen Pracht übriggeblieben ist.

Der Seehandel in Split und politische Einflüsse
Der Hafen von Split war bereits zu Zeiten der Griechen und Römer ein wichtiger Handelsposten und Drehkreuz der Schifffahrt. Als Hafenstadt eignete sich Split besonders aufgrund seiner natürlichen Beschaffenheit und Nähe zu den Inseln der Adria. Auch im 12. Jahrhundert hatte die Stadt etliche Seerouten in der Adria und im gesamten Mittelmeer. Unter der Herrschaft Venedigs war Split ein wichtiger Marktplatz für Waren aus Indien, Persien und dem Osmanischen Reich.

Diesen Status bewahrte sich Split bis zum späten 18. Jahrhundert, als der Hafen von Rijeka sich diesen Titel nahm. Der Handelsrückgang kann auf das Ende des Osmanischen Reiches zurückgeführt werden, da Split eine wichtige Position in dessen Handel einnahm. In dieser Zeit verlor Venedig Split auch an die Habsburger, was den Seehandeln weiterhin einschränkte.

Status im 20. Jahrhundert
Ein bis heute schwerer Teil der nautischen Geschichte Splits ist der Kroatienkrieg 1991. Vor dem Krieg war Kroatien Teil Jugoslawiens. Mit seinem Hafenzugang war Split daher auch eine wichtige Garnisonstadt und Sitz der jugoslawischen Kriegsmarine.
Als Reaktion auf die kroatischen Aufstände beschoss die jugoslawische Marine viele Ziele innerhalb der Stadt. Trotzdem konnten sich die kroatischen Kräfte dieser jugoslawischen Marine zur Wehr setzen. Dieser Kampf würde sich später als richtungsweisend im Kroatienkrieg erweisen.

Split heute
Die günstige Küstenlage und der strategisch wichtige Hafenzugang boten immer wieder aufs Neue Anstoß für außenpolitische Konflikte. Heute ist Split ein wichtiger Verkehrsknoten und bieten eine fortwährende Verbindung zu den meisten dalmatinischen Inseln. Von dort aus fahren regelmäßig Fähren und Schiffe zu den kroatischen Inseln aber auch zu anderen kroatischen Hafenstädten und auch nach Italien.

Insgesamt hat Split vier Häfen, die durch Landzungen voneinander getrennt sind und sich im südlichen Teil der Stadt befinden. Dabei ist die ACI Marina der Ort des Geschehens, beliebt bei den Reichen und Schönen Kroatiens aber auch aus aller Welt. In diesem Hafen liegen die schönsten Yachten und Boote. Individueller ist da der Sporthafen Spinut, der sich besonders für Segler eignet. Nicht umsonst ist er der beliebteste Liegeplatz! Der Hafen von Poljud und Zenta hingegen hat eine besonder gemütliche Atmosphäre und verführt zum Flanieren und zu entspannten Abendessen. Der Stadthafen ist wohl der bekannteste Hafen von allen, ist er doch Sammelplatz für alle Fähren und Passagierschiffe. Hier tummeln sich besonders in den warmen Sommermonaten Touristen aus aller Welt.

Bootsführerschein in Kroatien
An den Häfen kann man auch jederzeit Segel- und Motorboote mieten und die Adria hautnah erleben – auf Wunsch auch mit Besatzung. Doch auch in Kroatien braucht man für alle motorbetriebenen Boote und Schiffe einen Bootsführerschein, er wird dort Küstenpatent genannt. Als Mitglied der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation erkennt das Land die Bootsführerscheine aller Mittelmeerstaaten an. Man kann aber auch das Küstenpatent in Split direkt machen. Dazu gibt es verschiedene Angebote, die kaum Zeit in Anspruch nehmen. So kann man zum Beispiel die Schulung und den Test für das Küstenpatent in Split an einem Tag absolvieren. Dennoch sollte man sich sorgfältig darauf vorbereiten, damit einem Meeresausflug nichts im Wege steht.