Was ist eine Konoba in Kroatien?

By Küstenpatent Porec,

  Filed under: Kuestenpatent Blog - News Kroatien
  Comments: Comments Off on Was ist eine Konoba in Kroatien?

Was ist eine Konoba in Kroatien?

Es gibt in Kroatien viele kleine Lokale, die sich Konoba nennen. Eine klare Definition gibt es nicht mehr, denn die Übergänge sind jetzt fließend. Zu einem Restaurant liegt der Unterschied in verschiedenen Bereichen.
Konoba ist Einzahl, Konobe ist Mehrzahl und bedeutet Weinkeller, Stall, Kellerschenke. Es gab bis vor einigen Jahrzehnten in den kleineren Orten keinen Strom, sodass im Küstenbereich, der durch mediterranes Klima geprägt ist und dort im Sommer die Hitze besonders groß ist, immer Gefahr für die verderblichen Lebensmittel bestand. Deshalb wurden vielerorts tiefe Keller ins Gestein gegraben oder man baute Keller aus Naturstein, die mit einem Gemisch aus Lehm und Sand verputzt wurden und fast immer fensterlos waren.
Diese Kellerräume wurden zum beliebten Treffpunkt, wo die reichlich vorhandenen, köstlichen Weine, Schinken, getrockneter Fisch, selbst gebrannter Schnaps und vieles mehr verkostet wurden. Sie entwickelten sich im Laufe der Zeit in kleinere Bewirtungsbetriebe, die Konobe.

Die Konobe heute
Wer Wert auf typische kroatische Küche legt, der geht am besten in eine der typischen Konoba, kleine einheimische Restaurants, die vor allem an der Adriaküste, überwiegend in Dalmatien und Istrien zu finden sind. Sie haben sie heute keineswegs mehr etwas mit einem dunklen, feuchten, modrig riechenden Keller zu tun. Das war einmal der Ursprung, dieser kleinen Restaurants. Heute erinnert sicher nur noch die Größe an einen Keller, sie sind immer noch im Verhältnis zu Restaurants relativ klein. Konobe strahlen etwas Familiäres aus, weil hier auch die Einheimischen einkehren. In einer Konoba kann man sicher sein, dass dort wirklich landestypische Gerichte serviert werden und Bedienung und Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen.

Merkmale einer Konoba
In einer Konoba werden einfache landestypische Gerichte angeboten. Fischgerichte, Schafskäse, dalmatinischer Schinken und Weißbrot gehören natürlich immer dazu und auch ein Teller Pljukanci, die örtlichen Schupfnudeln, ist für sehr wenig Geld zu haben.
Auch die Getränkeauswahl ist meist landestypisch. Wein, Bier, alkoholische und alkoholfreie Getränke, Spirituosen wie z. B. der Obstbrand Rakija oder der Kräuterbranntwein Travarica.

Heute sind Konobe Geheimtipps für Gourmets
Die traditionsreiche Kultur der alten Konobe, in denen bodenständige Spezialitäten im Gastraum am offenen Feuer zubereitet wurden, feiert seit einiger Zeit eine Renaissance.
Besonders die Halbinsel Istrien hat sich zum kulinarischen Trendziel für Konobe entwickelt.
Ihre Gourmetrestaurants, Olivenöl- und Weinstraßen sind ja schon weitreichend bekannt und beliebt.
Immer mehr junge Teams gestalten eine typische kroatische Konoba zu einer hippen Location um und bieten in stylishem Ambiente moderne kroatische Küche mit lokalen Produkten an.
Manche Konobe liegen in einem Garten und servieren vorzügliche kroatische Küche vom Feinsten.
Die Küche Kroatiens ist so vielfältig durch die wechselnde geografische, als auch die historische Zugehörigkeit und das zeigt sich auch in den Charakteren der Konobe. Angeboten wird fast in jeder Kanoba Pršut – luftgetrockneter Schinken, Käse und flaumiges Brot. Sonst wird verarbeitet und serviert, was draußen wächst und gedeiht. An den Küsten sind das Fisch, Muscheln und Krustentiere, im Hinterland Wild- und Schweinefleisch, Lamm, Kalb, Geflügel und in Istrien speziell das einzigartige Fleisch vom autochthonen Boškarin Rind.
Bei den Gästen haben Grillgerichte die Nase vorn, die Einheimischen lieben Ragouts – vorzugsweise mit den regionalen Nudeln Fuži. Je nach Saison gibt es wilden Spargel, Pilze und nicht zuletzt Trüffel, die in den Konobe meist über die Speisen geraspelt und nicht gehobelt werden.
Das saftige Schmorfleisch „Peka“ sollte unbedingt probiert werden, es ist eine jahrhundertealte Spezialität, die in einer Pfanne mit Fleisch oder Fisch und Kartoffeln in die Glut der offenen Feuerstelle gebettet, mit einer Glocke aus Metall oder Ton abgedeckt, auf die dann eine weitere Schicht Glut gehäuft wird. Nach ein bis drei Stunden kann die „Peka“ dann ihr warmes Bett verlassen und verströmt schon beim Öffnen des Deckels herrliche Düfte. Dazu werden typische Weine serviert, meist weißen Malvazija und roten Teran, oft sogar aus eigener Produktion.

Ausgewählte Konoba Tipps:
Konoba Stari Podrum: Mirna Zrnić ist eine Pionierin der verfeinerten istrianischen Konoba-Küche. Exzellente Steaks – mit Trüffel! und Pilzgerichte. Geheimtipp: Zwetschkenknödel. 52426 Momjam, Most 52, 00385/52/779152, www.staripodrum.info

Konoba Astarea: In stimmungsvollem Ambiente dreht sich alles ums offene Feuer – von den gegrillten Jakobsmuscheln über Fisch- und Fleischgerichte aus der „Peka“ bis zum Apfelstrudel aus der Glut als Erinnerung an die Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie in Istrien. Hübscher Gastgarten. 52474 Brtonigla, Ronkova 9, 00385/52/774384, www.konoba-astarea-brtonigla.com

Konoba Bušcina: Die „Gourmet-Konoba“! Perfekt für einen Streifzug durch die vielfältige istrianische Küche. Vorzügliche Pasta sowie Fisch und Fleisch aus der „Peka“ oder vom Grill. 52470 Umag, Bušcina 18, 00385/52/732088, www.konoba-buscina.hr