Probleme mit dem FB2-Segelschein in Kroatien: Was Ihnen Anbieter oft nicht erzählen

By Küstenpatent Porec,

Segeltraining

Probleme mit dem FB2-Segelschein in Kroatien: Was Ihnen Anbieter oft nicht erzählen

 

Viele Segler träumen davon, die kroatischen Gewässer mit einem eigenen Segelboot oder Katamaran zu erkunden. Ein weit verbreitetes Missverständnis betrifft dabei den FB2-Segelschein, der von vielen als umfassende Lösung angepriesen wird. Doch die Realität sieht oft anders aus, und Segler stehen vor unerwarteten Problemen, wenn es um die Anerkennung und Nutzung ihres Scheins in Kroatien geht. In diesem Blogbeitrag erklären wir, welche Probleme mit dem FB2-Schein in Kroatien auftreten können und worauf Sie achten sollten.

1. Anerkennung des FB2-Segelscheins in Kroatien

Der FB2-Schein (Fahrtenbereich 2) ist ein österreichisches Segelzertifikat, das viele Segler nutzen, um in Kroatien Boote zu chartern. Doch in Kroatien wird dieser Schein nicht in vollem Umfang anerkannt, wie viele vielleicht denken.

  • Gleichstellung mit dem Küstenpatent B: Laut der Liste des kroatischen Ministeriums für See, Verkehr und Infrastruktur wird der FB2-Segelschein oft nur wie das Küstenpatent B anerkannt. Das bedeutet, dass Sie damit lediglich Segelboote und keine größeren Boote wie Katamarane führen dürfen. Viele Segler sind überrascht, wenn sie dies erfahren, da sie davon ausgehen, dass der FB2-Schein umfassendere Rechte mit sich bringt.

    Fazit: Mit dem FB2-Schein haben Sie in Kroatien oft nur dieselben Rechte wie mit dem Küstenpatent B, was die Auswahl der Boote stark einschränken kann.

2. Fehlende Information durch Anbieter

Viele Anbieter von Segelscheinen oder Charterbooten werben damit, dass der FB2-Schein in Kroatien uneingeschränkt anerkannt wird. Doch oft werden entscheidende Informationen verschwiegen:

  • Keine Berechtigung für Katamarane über 30 GT: Wie bereits erwähnt, dürfen Sie mit dem FB2-Schein in Kroatien keine Katamarane (über 30GT) führen. Diese Einschränkung wird von einigen Anbietern bewusst nicht kommuniziert, um die Attraktivität des Kurses oder des Angebots zu steigern. Segler sollten sich im Vorfeld genau informieren, welche Boote sie mit ihrem Schein führen dürfen.
  • Fehlende Funklizenz: Ein weiterer häufiger Punkt, den Anbieter oft verschweigen, ist die fehlende Funklizenz. In Kroatien ist es obligatorisch, eine Funklizenz zu besitzen, wenn Sie ein Boot mit einer Funkanlage chartern oder führen wollen. Diese Funklizenz (oft das Short Range Certificate – SRC) ist in den meisten Fällen nicht im FB2-Schein enthalten. Das bedeutet, dass Sie zusätzlich zu Ihrem Segelschein eine separate Funklizenz erwerben müssen, was nicht nur zusätzliche Kosten, sondern auch Zeitaufwand bedeutet.

3. Hohe Kosten und versteckte Gebühren

Ein weiteres Problem, das viele Segler in Kroatien erleben, sind versteckte Gebühren und unerwartete Kosten, die oft im Vorfeld nicht erwähnt werden.

  • Zusätzliche Kosten für die Funklizenz: Wenn Sie den FB2-Schein besitzen, aber keine Funklizenz haben, müssen Sie eine solche entweder vor Ort erwerben oder eine separate Prüfung ablegen. Dies kann nicht nur den Aufwand erhöhen, sondern auch die Kosten deutlich in die Höhe treiben.
  • Gebühren für Prüfungen und Formalitäten: Die Gebühren für die Ausstellung des Segelscheins und die Prüfungen können oft höher sein, als ursprünglich erwartet. Es ist wichtig, dass Sie sich vorab über alle anfallenden Kosten informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden. Oftmals werden diese Kosten in den Angeboten von Anbietern nicht klar ausgewiesen.

Was sollten Sie tun?

  1. Vorher gründlich informieren: Bevor Sie sich für einen FB2-Kurs oder eine Bootscharter entscheiden, sollten Sie sich genau darüber informieren, welche Rechte der Schein in Kroatien tatsächlich verleiht. Klären Sie, ob Sie mit dem Schein Katamarane führen dürfen und ob eine Funklizenz erforderlich ist.
  2. Küstenpatent B als Alternative prüfen: Für viele Freizeitsegler könnte das kroatische Küstenpatent B eine bessere Alternative sein, da es direkt auf kroatische Verhältnisse zugeschnitten ist. Es ist kostengünstiger und schließt oft auch die Funklizenz mit ein.
  3. Zusatzkosten im Auge behalten: Achten Sie auf die Zusatzkosten für Funklizenzen, Prüfungsgebühren und andere Formalitäten. Planen Sie diese Ausgaben ein, damit Sie am Ende nicht von unerwarteten Kosten überrascht werden.

Fazit

Der FB2-Segelschein kann in Kroatien mit Einschränkungen verbunden sein, die viele Anbieter nicht ausreichend kommunizieren. Besonders die fehlende Berechtigung für Katamarane und die Notwendigkeit einer separaten Funklizenz können für Segler zu unerwarteten Problemen führen. Es ist wichtig, sich vorab umfassend zu informieren und die zusätzlichen Kosten zu beachten, um unnötigen Stress und Enttäuschungen zu vermeiden. Wenn Sie sich gut vorbereiten, steht Ihrem Segelabenteuer in den kroatischen Gewässern jedoch nichts mehr im Wege!

Probleme mit ausländischen Bootsführerscheinen

Probleme mit ausländischen Bootsführerscheinen

Kritische Betrachtung des Prüfungswesens für den FB2 Segelschein in Österreich

By Küstenpatent Porec,

Kritische Betrachtung des Prüfungswesens für den FB2 Segelschein mit ICC in Österreich

Der österreichische FB2 Segelschein berechtigt zum Führen von Segel- und Motorjachten bis zu einer bestimmten Größe und ist ein anerkannter Nachweis maritimer Kompetenz. Jedoch gibt es im Prüfungswesen signifikante Unterschiede, die angehende Seefahrer vor Herausforderungen stellen können. Anders in Kroatien wo alle Bootsführerscheine direkt von staatlicher Stelle geprüft werden.

Variabilität bei Prüfungsgebühren und -schwierigkeit

In Österreich sind aktuell neun Prüfungsorganisationen vom Ministerium autorisiert, die Prüfungen für den FB2 Segelschein abzunehmen. Diese Organisationen operieren privat und haben daher die Freiheit, ihre eigenen Gebühren festzulegen. Dies führt zu erheblichen Preisunterschieden, die für Kandidaten verwirrend sein können und die Kostenplanung erschweren.

Die Prüfungsorganisationen müssen zwar alle einen formalen Lernzielkatalog und die Voraussetzungen wie Seemeilen und praktische Fähigkeiten überprüfen, doch wie streng diese Kriterien angewendet werden, kann variieren. Dies führt dazu, dass die Schwierigkeit der Prüfungen zwischen den Organisationen deutlich unterschiedlich sein kann.

 

Theoretische Prüfung und Aufsicht

Ein weiteres Problem ist die Aufsicht und Durchführung der theoretischen Prüfung. Laut der aktuellen Regelung muss die Theorieprüfung nicht zwingend in Österreich abgehalten werden. Dies öffnet Tür und Tor für mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Prüfungsabnahme, da die Kontrolle erst beginnt, wenn die Unterlagen in Österreich eingereicht werden. Die mangelnde Überwachung könnte zu Unehrlichkeiten bei der Prüfungsabwicklung führen.

 

Internationale Anerkennung und Einschränkungen

Die internationalen Einschränkungen für den FB2 mit ICC sind ebenfalls ein kritischer Punkt. Obwohl der FB2 in Österreich Fahrzeuge bis zu 300 Bruttoregistertonnen abdeckt, wird dieser in Kroatien nur wie das Küstenpatent B anerkannt, welches auf 30 Bruttoregistertonnen limitiert ist. Zusätzlich ist im FB2 keine Funklizenz enthalten, was in vielen internationalen Gewässern zu Einschränkungen führt.

Empfehlung: Bootsfahrer sollten sich vor einer Fahrt in kroatischen Gewässern auf der Website des kroatischen Ministeriums über die Anerkennung ihrer Lizenzen informieren, um sicherzustellen, dass sie den Vorschriften in Kroatien entsprechen.

https://mmpi.gov.hr/UserDocsImages/dokumenti/MORE/More%203_24/TABLICE%20MoU%20HR-EN%2021-3_24/TBL-%20MoU%20ENG%2021-3_24.pdf

Forderungen und Lösungsansätze

  • Standardisierung der Prüfungsgebühren: Eine einheitlichere Regelung der Gebühren könnte für mehr Transparenz und Fairness im Prüfungswesen sorgen.
  • Verbesserung der Prüfungsaufsicht: Die Einführung strengerer Aufsichtsmaßnahmen für die Theorieprüfung, auch im Ausland, wäre ein wichtiger Schritt zur Gewährleistung der Integrität des Prüfungsprozesses.
  • Klare Kommunikation der internationalen Gültigkeit: Angehende Seefahrer sollten über die genauen internationalen Anerkennungen und Einschränkungen des FB2 aufgeklärt werden, um Missverständnisse und Fehlinformationen zu vermeiden.

Fazit

Während der FB2 Segelschein viele Türen öffnet, stehen angehende Segler vor einem Prüfungssystem, das durch seine Inkonsequenz und mangelnde Transparenz Herausforderungen bereitet. Eine Reform des Systems könnte nicht nur die Qualität der Ausbildung verbessern, sondern auch das Vertrauen in die österreichischen nautischen Qualifikationen stärken.

Segeltraining

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Einschränkungen des FB2 Segelscheins mit International Certificate (IC) in Kroatien

By Küstenpatent Porec,

FB2 Segelschein mit IC

Einschränkungen des FB2 Segelscheins mit International Certificate (IC) in Kroatien

Wer mit einem österreichischen FB2 Segelschein und dem dazugehörigen International Certificate (IC) in Kroatien segeln möchte, sollte sich der dort geltenden Einschränkungen bewusst sein. Der FB2 ermöglicht es, weltweit Schiffe zu chartern und zu segeln, jedoch gibt es in verschiedenen Ländern, wie Kroatien, spezifische Bestimmungen, die zu beachten sind.

Einschränkungen der Schiffslänge

In Österreich berechtigt der FB2 Segelschein zum Führen von Yachten bis zu einer Länge von 24 Metern. In Kroatien wird dieser jedoch nur wie das kroatische Küstenpatent B anerkannt, welches die Führung von Booten bis zu einer bestimmten Länge erlaubt, die jedoch unter 24 Metern liegt. Dies bedeutet, dass österreichische Segler in Kroatien möglicherweise nicht die volle Länge nutzen können, die ihr Schein in Österreich zulässt.

Küstenpatent Poreč

Kroatische Küstenpatent

 

Empfehlung: Bootsfahrer sollten sich vor einer Fahrt in kroatischen Gewässern auf der Website des kroatischen Ministeriums über die Anerkennung ihrer Lizenzen informieren, um sicherzustellen, dass sie den Vorschriften in Kroatien entsprechen.

 

Anforderungen an die Funklizenz

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Funklizenz. Während das Küstenpatent B in Kroatien bereits eine Funklizenz beinhaltet, die für die Nutzung von Schiffsfunkgeräten in kroatischen Gewässern erforderlich ist, benötigen Inhaber des FB2 mit IC möglicherweise eine separate Funklizenz. Dies bedeutet zusätzliche Tests und Gebühren für österreichische Segler, die in Kroatien unterwegs sein möchten.

https://mmpi.gov.hr/UserDocsImages/dokumenti/MORE/More%203_24/TABLICE%20MoU%20HR-EN%2021-3_24/TBL-%20MoU%20ENG%2021-3_24.pdf

Was bedeutet das für österreichische Segler?

Für österreichische Segler, die in Kroatien segeln möchten, empfiehlt es sich, die spezifischen Anforderungen und Beschränkungen vor der Reise zu prüfen. Es könnte notwendig sein, eine zusätzliche Funklizenz zu erwerben oder sich auf Boote mit einer geringeren Länge als in Österreich üblich zu beschränken. Dies kann insbesondere für diejenigen, die größere Yachten gewohnt sind, eine Anpassung bedeuten.

Marina Dubrovnik

Marina Dubrovnik

Vorbereitung auf die kroatischen Gewässer

Idealerweise sollten Segler, die ihren FB2 Segelschein in Kroatien nutzen möchten, folgende Schritte in Betracht ziehen:

  • Überprüfung der gültigen Bestimmungen: Kontaktieren Sie die kroatische Schifffahrtsbehörde oder nutzen Sie seriöse Quellen, um die genauen Anforderungen und Einschränkungen für ausländische Segelscheine zu verstehen.
  • Funklizenz erwerben: Falls erforderlich, absolvieren Sie einen Funkkurs und erwerben Sie eine gültige Funklizenz, die in Kroatien anerkannt wird.
  • Anpassung der Bootsgröße: Passen Sie Ihre Charter-Entscheidungen an die in Kroatien geltenden Einschränkungen an.

Das Wissen um diese spezifischen Einschränkungen und die entsprechende Vorbereitung können helfen, unliebsame Überraschungen zu vermeiden und einen reibungslosen Segeltrip in den schönen Gewässern Kroatiens zu gewährleisten.

Küstenpatent Karibik