Kritische Betrachtung des International Certificate of Competence (ICC)
Das International Certificate of Competence (ICC) wird oft als universeller Bootsführerschein beworben, der weltweit akzeptiert sei. Doch bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass das ICC in der Praxis nicht den hohen Erwartungen gerecht wird. Es gibt deutliche Einschränkungen und Schwächen, die potenzielle Skipper kennen sollten.
1. Eingeschränkte Anerkennung
Obwohl das ICC international klingen mag, wird es tatsächlich nicht weltweit anerkannt. Viele Länder haben eigene Vorschriften und ignorieren das ICC völlig. Beispiele:
USA und Kanada: Diese Länder erkennen das ICC nicht offiziell an und verlangen ihre eigenen nationalen Lizenzen.
Asien und Australien: Auch hier ist das ICC oft nicht gültig, und lokale Nachweise werden benötigt.
Europa: Obwohl das ICC in vielen Mittelmeerländern anerkannt wird, gibt es teils strenge Einschränkungen (z. B. zusätzliche Funkscheine oder spezielle Nachweise).
2. Fehlender Praxisbezug
Das ICC wird in einigen Ländern durch einfache Prüfungen ausgestellt, die in der Praxis wenig über die tatsächliche Kompetenz eines Bootsführers aussagen. Kritiker bemängeln:
Mangel an praktischen Anforderungen: In manchen Ländern ist keine oder nur minimale praktische Erfahrung nötig, um das ICC zu erhalten.
Qualitätsunterschiede: Die Standards für die Ausstellung des ICC variieren je nach Land stark, was Zweifel an der Qualität des Scheins aufwirft.
3. Zusätzliche Anforderungen
Selbst wenn das ICC akzeptiert wird, reicht es oft nicht aus. Viele Länder und Charterfirmen verlangen zusätzliche Dokumente, wie:
Funkscheine (SRC): In Kroatien z. B. ist ein UKW-Funkschein Pflicht, der nicht automatisch im ICC enthalten ist.
Lokale Prüfungen: Manche Länder verlangen lokale Kenntnisse, wie Hafen- oder Navigationsregeln, die durch das ICC nicht abgedeckt werden.
4. Hohe Kosten und Aufwand
Das ICC wird oft als “internationaler Standard” beworben, doch die Kosten und der Aufwand, es zu erhalten, stehen nicht immer im Verhältnis zu seinem Nutzen:
Teure Kurse: Besonders in Ländern mit umfassenden Prüfungen sind die Kursgebühren hoch.
Zusätzliche Prüfungen: Wer das ICC erwerben möchte, muss häufig separate Prüfungen für Funkzeugnisse oder andere Zusatzqualifikationen ablegen.
5. Alternative: Kroatisches Küstenpatent
Im Vergleich zum ICC bietet das kroatische Küstenpatent viele Vorteile, besonders für Freizeitkapitäne:
Einfache und schnelle Erlangung: In wenigen Tagen können Sie das Küstenpatent erwerben – ohne die hohen Anforderungen und Kosten des ICC.
Inklusive Funkberechtigung: Anders als beim ICC deckt das Küstenpatent die UKW-Funklizenz bereits ab.
Optimal für kroatische Gewässer: Das Küstenpatent ist perfekt auf die kroatischen Vorschriften abgestimmt und bietet eine unkomplizierte Lösung für Urlaubssegler.
Fazit
Das ICC mag auf dem Papier beeindruckend klingen, ist aber in der Praxis oft nicht die ideale Lösung. Eingeschränkte Anerkennung, mangelnde Praxisnähe und zusätzliche Anforderungen machen es für viele Skipper zu einer teuren und wenig praktischen Option. Wer in Kroatien unterwegs ist, fährt mit dem kroatischen Küstenpatent deutlich besser – es ist einfacher, schneller zu erwerben und speziell für die Anforderungen vor Ort konzipiert. 🚤
Der FB2-Schein wird in Österreich als Qualifikation für den Küstenbereich angesehen. Allerdings gibt es Länder, die ihn nicht vollständig akzeptieren, insbesondere außerhalb des europäischen Raums. Beispiele:
In Kroatien wird der FB2-Schein oft nicht für das Ausklarieren anerkannt, was zu Problemen beim Chartern oder Befahren bestimmter Gewässer führen kann.
In anderen Ländern wird oft ein landesspezifischer Schein verlangt, wodurch der FB2 in diesen Regionen an Wert verliert.
2. Grenzen der ICC-Anerkennung
Das International Certificate of Competence (ICC) wird oft als international gültiges Dokument vermarktet, ist jedoch tatsächlich auf eine begrenzte Anzahl von Ländern beschränkt:
Anerkennung primär in europäischen Mittelmeer-Anrainerstaaten (z. B. Kroatien, Griechenland, Italien).
Länder wie die USA, Kanada oder Australien akzeptieren den ICC nicht offiziell, da sie eigene Regelungen haben.
In einigen Ländern (z. B. Frankreich, Spanien) gelten zusätzliche Anforderungen, die der ICC allein nicht erfüllt.
3. Lokale Vorschriften dominieren
Unabhängig vom FB2-Schein oder ICC sind lokale Gesetze und Vorschriften entscheidend. Selbst wenn ein Dokument formal anerkannt wird, können zusätzliche Nachweise (z. B. Funkschein oder spezielle Genehmigungen) erforderlich sein.
Warum das kein Grund zur Frustration ist
Obwohl weder der FB2-Schein noch das ICC universell gültig sind, erfüllen sie dennoch wichtige Funktionen:
FB2-Schein:
Zeigt eine umfassende Ausbildung und praktische Erfahrung, die von vielen Charterunternehmen geschätzt wird.
Gute Basis für weitere internationale Qualifikationen.
ICC:
Ein praktisches Dokument für Segler, die in beliebten europäischen Charterrevieren unterwegs sind.
Bietet eine Standardisierung, die Missverständnisse bei der Bootsvermietung reduziert.
Empfehlung
Wer international segeln möchte, sollte sich immer im Vorfeld über die spezifischen Anforderungen des Zielgebiets informieren. Oftmals können Zusatzqualifikationen (z. B. lokale Kurse oder Funkscheine) sinnvoll sein, um rechtliche und praktische Hürden zu vermeiden.
Fazit: Weder der FB2-Schein noch das ICC sind perfekte, globale Lösungen – aber sie bieten eine solide Grundlage für viele Segelreviere. Mit guter Vorbereitung lassen sich die meisten Einschränkungen überwinden.
Mehr Schein als Sein: Das International Certificate of Competence ?
Das International Certificate of Competence (ICC), das als globaler Standard für Bootsführer angepriesen wird, stößt in der Praxis auf eine Reihe von Einschränkungen, die seine Nützlichkeit und Reichweite deutlich mindern. Trotz seiner Bezeichnung und der allgemeinen Wahrnehmung weist das ICC bedeutende Lücken in seiner internationalen Anerkennung auf.
Begrenzte globale Anerkennung
Obwohl das ICC in vielen Binnenländern Europas anerkannt wird, findet es in zentralen Küstenstaaten wie Frankreich, Italien, Griechenland und Spanien keine offizielle Anerkennung. Diese Länder sind für ihre ausgedehnten Küsten und tief verwurzelten Seefahrtstraditionen bekannt, was sie zu Hauptzielen für internationale Yachtfahrer macht. Die Tatsache, dass diese bedeutenden maritimen Nationen das ICC nicht anerkennen, stellt die behauptete “Internationalität” des Zertifikats infrage und begrenzt seine Anwendbarkeit erheblich.
Welche Segelscheine gibt es in Österreich?
Diskrepanz zwischen Marketing und Realität
Die Vermarktung des ICC lässt oft wesentliche Informationen aus, insbesondere bezüglich der geografischen und juristischen Grenzen seiner Gültigkeit. Viele Bootsführer erwerben das Zertifikat unter dem Eindruck, es würde ihnen freien Zugang zu globalen Gewässern ermöglichen. Diese Fehleinschätzung kann zu rechtlichen Problemen und Enttäuschungen führen, wenn sie feststellen, dass das ICC in vielen ihrer Zieldestinationen nicht die erforderliche Anerkennung genießt.
Die Rolle der UNECE-Resolution Nr. 40
Das ICC basiert auf der UNECE-Resolution Nr. 40, die eigentlich darauf abzielt, die Anerkennung nationaler Befähigungsnachweise innerhalb der Binnenländer zu fördern. Die Resolution setzt Mindeststandards für die Qualifikation der Bootsführer, schafft aber keine verbindlichen Regelungen für die Küstenschifffahrt, was zu einer weiteren Einschränkung der internationalen Gültigkeit des ICC führt.
Empfehlungen für zukünftige Bootsführer
Für Bootsführer, die internationale Gewässer bereisen möchten, ist es unerlässlich, die Anerkennung und Anforderungen des ICC in jedem Zielland genau zu prüfen. Es ist oft ratsam, zusätzliche lokale Lizenzen zu erwerben oder sich auf andere, breiter anerkannte internationale Zertifikate zu stützen. Die sorgfältige Planung und Vorbereitung sind entscheidend, um rechtliche Schwierigkeiten und Einschränkungen der Segelfreiheit zu vermeiden.
Schlussfolgerung
Das International Certificate of Competence erweist sich oft mehr als nominelle Qualifikation denn als effektiver Passierschein für internationale Seefahrten. Angesichts der kritischen Lücken in seiner Anerkennung sollten Bootsführer realistische Erwartungen an das ICC haben und sich intensiv mit den tatsächlichen Bedingungen und Beschränkungen auseinandersetzen, die es mit sich bringt. In vielen Fällen ist das ICC tatsächlich mehr Schein als Sein, ein Umstand, der eine gründliche Überprüfung und möglicherweise eine Überarbeitung der zugrundeliegenden internationalen Abkommen erfordert.
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